Gut vorbereitet ins Arztgespräch

Wie beide Seiten das Beste aus einem Termin herausholen


Knapp 8 Minuten – das ist die durchschnittliche Dauer eines Gesprächs mit dem Arzt oder der Ärztin. Wenig Zeit für Patienten, um über die Dinge zu sprechen, die ihnen wichtig sind: über eine Untersuchung, ein Medikament, eine Diagnose, über ihre Ängste und Sorgen. Wer gut vorbereitet in ein Arztgespräch geht, hat mehr davon. Und auch Ihr Arzt oder Ihre Ärztin profitiert davon.

Tipps für das Gespräch mit dem Arzt

  • Notieren Sie sich den konkreten Grund des Termins in der Arztpraxis und das, was Sie in diesem Gespräch auf jeden Fall klären möchten.

  • Sind akute Beschwerden der Grund für den Termin, dann schildern Sie möglichst genau, welche Beschwerden wann auftreten, wie diese sich äußern, wie lange sie schon andauern und ob sie im Lauf der Zeit stärker geworden sind.

  • Falls Sie an Allergien leiden, teilen Sie das dem Arzt mit. Ebenfalls sollten Sie ihn wissen lassen, falls Sie eine chronische Krankheit wie Diabetes haben oder bereits bei anderen Ärzten wegen der gleichen oder ähnlichen Beschwerden in Behandlung waren. Auch Krankheitshäufungen in der Familie können eine Rolle spielen.

  • Stellen Sie eine Liste aller Arzneimittel zusammen, die Sie aktuell einnehmen. Dazu gehören auch selbst gekaufte Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel.

  • Um Missverständnisse zu vermeiden, können Sie mit eigenen Worten zusammenfassen, was der Arzt Ihnen über eine Diagnose oder Therapieempfehlung gesagt hat, etwa so: „Habe ich das richtig verstanden, dass…?“

  • Wenn Ihnen Medikamente verschrieben werden, lassen Sie sich direkt in der Praxis aufschreiben, wie lange, wann und in welcher Dosierung sie diese einnehmen müssen.

  • Wenn Sie wissen, dass eine wichtige Entscheidung ansteht, etwa für oder gegen eine Operation, dann können Sie eine Person Ihres Vertrauens bitten, Sie zum Arzt-Termin zu begleiten. Zu zweit fällt es leichter, nachzufragen oder sich Informationen zu merken. Das gilt auch, wenn Sie generell unsicher sind oder körperlich eingeschränkt.

  • Falls ein Arzt Fachbegriffe verwendet, die Sie nicht verstehen, bitten Sie um eine Erklärung. Auf Wunsch dürfen Sie auch Kopien von Ihrer Patientenakte mitnehmen.

Denken Sie immer daran: Es geht um Ihre Gesundheit und “dumme Fragen” gibt es nicht. Sagen Sie offen, wenn Sie Angst vor einer Therapie haben. Wenn Sie Bedenkzeit brauchen oder eine zweite Meinung einholen möchten. Oder wenn es Ihnen schwerfällt, sich an einen Behandlungsplan zu halten. Von einer guten Arzt-Patienten-Kommunikation profitieren am Ende beide Seiten.

Kriterien für eine "gute" Arztpraxis mit ausführlichen Erläuterungen finden Sie in der gemeinsamen Checkliste von Bundesärztekammer, kassenärztlicher Bundesvereinigung und Ärztlichem Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ):

https://www.patienten-information.de/checklisten/arztcheckliste