Barfuß laufen für Körper und Seele

Warum es gut tut, den Füßen mal Freiheit zu gönnen


Wie fühlt es sich an, mit nackten Füßen über Rasen oder Kies zu gehen? Kitzelt es an den Zehen oder piekst es an den Fußsohlen? Was für Kinder eine spannende und wichtige Erfahrung für die Sinne ist, kann auch Erwachsenen gut tun. Denn barfuß zu laufen ist die natürlichste Art, sich fortzubewegen und bietet gleich mehrere Vorteile:

  • Wer barfuß läuft, trainiert seine Fußmuskeln und bekommt eine kostenlose Fußreflexzonenmassage,
  • die Durchblutung wird angeregt,
  • die Körperhaltung verbessert sich,
  • die Fußsohlen werden wortwörtlich abgehärtet: schützende Hornhaut bildet sich.

Unsere Füße bestehen – neben Knochen und Sehnen – aus vielen Rezeptoren und kleinen Muskeln. Sie nehmen den Untergrund genau wahr, registrieren Schieflagen und gleichen die Bewegung sofort aus. Barfuß umzuknicken ist daher fast unmöglich. Mit Schuhen an den Füßen wird dieser Mechanismus gestört. Sie passen sich dem Fuß nur selten an und verhindern das natürliche Abrollen. Die Muskeln werden kaum trainiert. Bänder und Sehnen verkümmern. Die Folge: Viele Menschen kämpfen mit orthopädischen Problemen wie Knick-, Senk- oder Spreizfüßen. Wer regelmäßig barfuß geht, kann dem vorbeugen. Das Gehen ohne Schuhe stärkt Bänder und Muskeln. Das Fußgelenk wird stabiler, Verletzungen werden seltener.

Stress abbauen durch barfuß sein

Es gibt die Annahme, dass barfuß laufen nicht nur für den Körper gut ist, sondern auch positive Auswirkungen auf die Psyche hat. Einfach mal die Schuhe auszuziehen fühlt sich befreiend an und kann wie eine kurze Pause vom stressigen Alltag sein. Die meisten Menschen empfinden es als wohltuend, barfuß über Gras zu laufen oder am Strand den Sand zu spüren. Wir verbinden das Gefühl gern mit Freizeit und Urlaub.

Barfuß sein hat übrigens auch einen religiösen Aspekt: Katholische Ordensleute verzichteten früher auf festes Schuhwerk, um Bescheidenheit zu zeigen. Gläubige Muslime ziehen vor dem Gebet ihre Schuhe aus, um in Ehrfurcht vor Gott zu beten, genauso wie Buddhisten, Hindus oder Bahai. Religiöse Juden betreten den Jerusalemer Tempelberg heute nur ohne Schuhe.

Mit kleinen Schritten starten

Gehen Sie behutsam mit ihren Füßen um und überanstrengen Sie sie am Anfang nicht; Sehnen, Muskeln und Gelenke müssen sich erst an die neue Bewegung und Belastung gewöhnen. Die ersten Schritte auf bloßen Füßen sollten auf weichem Untergrund wie Rasen oder Sand gemacht werden. Erst nach und nach ist auch das Laufen auf hartem, unebenem Untergrund wie Schotter oder Felsen eine gute Idee.