Cholesterin: Das richtige Verhältnis zwischen "gut" und "böse"

Darum sollte man seine Blutfettwerte im Blick behalten


Cholesterin hat einen schlechten Ruf. Es gilt im Allgemeinen als ungesund und soll sogar das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen. Unser Körper braucht dieses Blutfett, denn es ist unter anderem ein unverzichtbarer Bestandteil der Körperzellen und Grundbaustein vieler Hormone. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen LDL (Low-Density-Lipoproteine) und HDL (High-Density-Lipoproteine). Worauf es ankommt, ist ein stimmiges Verhältnis zwischen dem "guten" (HDL) und dem "bösen" Cholesterin (LDL) und insgesamt ein nicht zu hoher Cholesterinwert.

Risikofaktor LDL-Cholesterin

Das "schlechte" Low-Density-Lipoproteinen (LDL) transportiert Cholesterin in die Adern und setzt es dort frei, was Gefäßverkalkungen verursacht und das Fortschreiten von Ablagerungen in den Gefäßen (Plaques) begünstigt. Die Höhe des LDL-Cholesterin-Wertes im Blut scheint zudem direkt mit dem Herzinfarktrisiko und der Sterblichkeit durch Herz-Kreislauferkrankungen verbunden zu sein. Aktuelle Therapieempfehlungen zielen daher darauf ab, das LDL-Cholesterin im Blut zu verringern.

Das Tückische daran: Erhöhte Blutfettwerte, die auch erblich veranlagt sein können, sind nicht direkt spürbar. Oft werden sie erst erkannt, wenn bereits Folgeerkrankungen aufgetreten sind.

Cholesterinwert bestimmen

Wie viel LDL und HDL sich im Blut befinden, kann man mithilfe einer Blutprobe ermitteln lassen. Dabei wird oft auch der Gehalt von Gesamtcholesterin und Triglyceriden im Blut bestimmt. Als günstig gilt ein Gesamtcholesterinwert von unter 200 mg/dl und ein LDL-Cholesterinwert von unter 115 mg/dl. Die Beurteilung der Cholesterinwerte ist aber immer auch von den individuellen Risikofaktoren abhängig.

Gab es in der Familie bereits Fälle von Infarkten oder Schlaganfällen, wird zu einer regelmäßigen Kontrolle der Werte geraten. Wer früh mit dem Kontrollieren des Cholesterins und des Blutdrucks beginnt – und falls nötig gegensteuert – ist gesundheitlich im Vorteil.

Positiver Effekt gesunder Ernährung

Bei erhöhten Cholesterinwerten bilden eine ausgewogene, angepasste und ballaststoffreiche Ernährung, regelmäßige Bewegung und der Abbau von Übergewicht die Basis jeder Therapie. In vielen Fällen wird zusätzlich zur Einnahme von Medikamenten geraten.

Cholesterin wird zu ungefähr drei Vierteln von unserem Körper selbst gebildet, der Rest wird mit der Nahrung aufgenommen. Insofern hat eine gesunde, ausgewogene Ernährung positive Auswirkungen auf den LDL-Wert im Blut. Lebensmittel mit einem hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren sollten reduziert werden. Diese sind vor allem in tierischen Lebensmitteln wie Butter, Käse, Sahne, Fleisch und Wurst. Ebenso sollten Transfettsäuren gemieden werden, die industriell aus Ölen hergestellt und meist für die Zubereitung von Fast Food und Fertiggerichten verwendet werden.

Empfehlenswert sind Lebensmittel mit einem eher geringen Fettgehalt, aber einem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren. Außerdem helfen ballaststoffreiche Produkte wie Haferflocken und Haferkleie, Hülsenfrüchte, Mandeln, Gemüse und Vollkornprodukte.

Allein auf cholesterinhaltige Nahrungsmittel, wie zum Beispiel Eier, zu verzichten, ändert den Cholesterinwert kaum. Nehmen wir mit der Nahrung wenig Cholesterin auf, produziert die Leber umso mehr davon. Essen wir mehr Cholesterin, produziert sie weniger.

Grundsätzlich gilt: Je mehr Gemüse und Ballaststoffe man täglich isst, desto weniger Gedanken muss man sich über das Thema Cholesterin machen.

_ _ _ _ _ _ _ _ _

Möchten Sie Ihren Cholesterinwert bestimmen lassen, wenden Sie sich an Ihre/n Hausarzt/ärztin oder finden Sie Spezialisten in Regensburg unter https://www.regensburger-aerztenetz.de/arztsuche