Welcher Arzt macht was?
Mit diesen Tipps den passenden Arzt finden
Was macht ein Phoniater, was ein Angiologe und wann zum Proktologen?
Die Medizin ist ein äußerst komplexes Gebiet, das sich ständig weiterentwickelt. Aus diesem Grund sind Fachärzte von großer Bedeutung. Sie verfügen über eine besonders umfassende Qualifikation in ihrem jeweiligen Spezialgebiet. In Deutschland gibt es insgesamt 34 Facharztrichtungen.
Als Laie kann es schwierig sein, zu wissen, welchen Facharzt man wann aufsuchen sollte. In diesem Fall ist der Hausarzt der richtige Ansprechpartner. Er weiß zum Beispiel: Ein Phoniater behandelt Stimm- und Sprechprobleme. Das Fachgebiet des Angiologen liegt schwerpunktmäßig auf Vorbeugung, Diagnose und Therapie von Erkrankungen der Venen, Arterien und Lymphgefäße. Und Proktologen befassen sich vorwiegend mit Erkrankungen des Enddarms.
Der Hausarzt als Vermittler
Viele Menschen in Deutschland vertrauen bei gesundheitlichen Beschwerden auf die Kompetenz ihres Hausarztes. Ob es sich um Grippe, Rückenschmerzen, Bluthochdruck oder einen Termin zur Früherkennungsuntersuchung handelt – der Hausarzt nimmt eine wichtige Vermittlerrolle zwischen Patienten und anderen Spezialisten ein. Durch seine ganzheitliche Betrachtungsweise des Patienten kann er einschätzen, ob eine Überweisung an einen Spezialisten notwendig ist und welcher Facharzt in Betracht kommt.
Fachärzte und ihre Zuständigkeiten
Es gibt 34 Facharztrichtungen in Deutschland. Für einige gibt es weitere Spezialisierungen, sodass zusätzliche Facharzttitel existieren. Die meisten Fachärzte arbeiten in vier Bereichen: in der Inneren Medizin, in der Allgemeinmedizin, in der Chirurgie und in der Anästhesie.
Da sich die Innere Medizin mit den inneren Organen befasst, ist sie sehr breit gefächert. Es gibt zahlreiche Teilgebiete: Der Facharzt für Angiologie behandelt Gefäßerkrankungen, der Facharzt für Endokrinologie hormonabhängige Erkrankungen. Der Facharzt für Gastroenterologie befasst sich mit Magen- und Darmerkrankungen, der Facharzt für Hämatologie mit Blutkrankheiten, der Onkologe mit Krebserkrankungen. Der Kardiologe ist für Herz- und Kreislauferkrankungen zuständig, der Nephrologe für Nierenerkrankungen, der Pneumologe für die Lunge und der Rheumatologe für die Gelenke.
Bei den operierenden Chirurgen gibt es spezialisierte Fachärzte, zum Beispiel für Gefäßchirurgie (Behandlung der Blutgefäße), Herzchirurgie, Unfallchirurgie, Viszeralchirurgie (Behandlung der Bauchorgane) oder Plastische Chirurgie für rein ästhetische und kosmetische Eingriffe.
Auch in der Gynäkologie und Geburtshilfe sowie in der Kinder- und Jugendmedizin gibt es zahlreiche Fachärzte.
Den richtigen Arzt finden
Einige Tipps, die dabei helfen können, den richtigen Arzt zu finden:
- Der Kompetenz des Hausarztes vertrauen: Er kennt seine Patienten und das Gesundheitssystem am besten und kann helfen, den richtigen Facharzt zu finden.
- Die Suche und das Arztgespräch gut vorbereiten, damit man über die Dinge sprechen kann, die einem wichtig sind – eine Untersuchung, ein Medikament, eine Diagnose – ohne von Unsicherheiten abgelenkt zu werden.
- Qualität von Arzt und Klinik im Blick behalten: Seit 2005 sind Krankenhäuser gesetzlich dazu verpflichtet, in Qualitätsberichten über ihre Arbeit zu informieren. Diese sind über die Referenzdatenbank des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) frei zugänglich. Auch Arztpraxen müssen die Versorgungsqualität ihrer Patienten dokumentieren, aber keine Qualitätsberichte veröffentlichen. Hinweise, woran man eine gute Arztpraxis erkennt, gibt die Checkliste des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ), aufrufbar über diesen Link: https://www.patienten-information.de/checklisten/arztcheckliste
Mit oder ohne Überweisung?
Auch wenn Patienten in der Regel das Recht auf freie Arztwahl haben, sind Ärzte weiterhin verpflichtet, Überweisungen auszustellen und anzunehmen. Nach dem Bundesmantelvertrag muss ein Vertragsarzt diagnostische und therapeutische Leistungen, die von einem anderen Vertragsarzt erbracht werden sollen, auf Überweisung veranlassen.
Ein Patient kann aber auch ohne Überweisung einen Arzt aufsuchen. Eine Ausnahme bilden bestimmte Fachärzte, die nur auf Überweisung tätig werden dürfen.
Privatversicherte können jederzeit ohne Überweisung einen Arzt ihrer Wahl aufsuchen.
Viele Fachrichtungen im Regensburger Ärztenetz vertreten
Als Patient/in bietet es sich an, eine Arztsuche über das Formular des Regensburger Ärztenetzes zu starten: https://www.regensburger-aerztenetz.de/arztsuche In diesem Zusammenschluss sind über 200 Ärztinnen und Ärzten aller Fachrichtungen aus dem Großraum Regensburg vertreten. Praktisch: In der Übersicht gibt es gleich alle Kontaktinformationen und eine Verlinkung zur jeweiligen Praxiswebsite.