Schwerhörigkeit im Beruf

Anzeichen für Hörprobleme nicht auf die leichte Schulter nehmen


Ein funktionierendes Gehör ist im Arbeitsleben für die meisten Menschen zwingend notwendig. Doch viele Berufstätige sind von Schwerhörigkeit betroffen. Obwohl sich manche Berufe auch mit einer Hörschädigung ausführen lassen, kann es zu Problemen am Arbeitsplatz kommen: Ein hoher Geräuschpegel im Großraumbüro, Besprechungen mit mehreren Teilnehmenden oder Telefonkonferenzen erschweren das Hören und Verstehen. Dadurch kann es zu Missverständnissen kommen, die die Arbeitsleistung und das soziale Miteinander beeinträchtigen. Weitere Auswirkungen können eine eingeschränkte Lebensqualität, allgemeine Unzufriedenheit und soziale Isolation sein. Gutes Hören hingegen verleiht Sicherheit, ist wichtig für einen souveränen Umgang mit anderen und stärkt durch eine aktive Teilnahme an Gesprächen das Selbstbewusstsein.

Anzeichen für Hörprobleme

Eine beginnende Schwerhörigkeit macht sich meist zuerst in geräuschvoller Umgebung bemerkbar. Erste Anzeichen können sich auf folgende Weise bemerkbar machen:

  • Überhören Geräuschen in der Natur, wie Blätterrauschen oder Vogelgezwitscher
  • Überhören von Tönen, wie dem Telefonklingeln oder der Türglocke
  • Vermeintlich undeutliche Aussprache von Gesprächspartnern
  • Schwierigkeiten beim Sprachverstehen mit mehreren Personen oder bei anderen Gesprächen und Musik im Hintergrund
  • Familienmitglieder oder Nachbarn beschweren sich über den zu lauten Fernseher bzw. zu lautes Radio

Den Arbeitsplatz anpassen

Bleibt eine Hörminderung unentdeckt bzw. unbehandelt, kann dies – nicht nur im Berufsleben – weitreichende Folgen nach sich ziehen. Aus einem Gefühl von Überforderung können sich Angstzustände oder Depressionen entwickeln. Auch auf Arbeitgeberseite ist eine unversorgte Schwerhörigkeit ein Problem. Deshalb ergreifen Unternehmen mehr und mehr Maßnahmen, um das akustische Umfeld am Arbeitsplatz zu optimieren, und installieren etwa lärmschluckende Trennwände. In bestimmten geräuschintensiven Branchen, wie im Handwerk und in der Bauindustrie, ist Gehörschutz unverzichtbar und sogar vorgeschrieben. Beherzigen Sie die Empfehlungen und nehmen Sie eine Schwerhörigkeit nicht auf die leichte Schulter!

Schwerhörigkeit ist kein Tabuthema

Wer bei sich Anzeichen einer möglichen Hörschwäche wahrnimmt, sollte sich unbedingt von einem HNO-Arzt untersuchen lassen. Je eher man bei Hörbeschwerden ärztlichen Rat einholt, desto besser lassen sich langfristige Folgen vermeiden oder minimieren. Im Falle einer Hörminderung gilt es, die akustische Situation am Arbeitsplatz zu optimieren und entsprechende Hilfsmittel zu nutzen. So gibt es beispielsweise Kopfhörer, die beim Telefonieren automatisch Hintergrundgeräusche herausfiltern.