Gefährlicher Vergleich mit digitalen "Freunden"

Nutzung sozialer Medien erhöht Depressionsrisiko


Schöner, spannender, beliebter - rundum besser sind scheinbar die Personen, deren perfekte Profile man auf Instagram, TikTok und Co. bewundern kann. Im Vergleich zu diesen digitalen "Freunden" ist man selbst logischerweise untrainierter, weniger erfolgreich und führt ein geradezu langweiliges Leben.

Die These, dass soziale Medien nicht gut für unsere seelische Gesundheit sind, ist nicht neu. Studien aus den USA und Kanada haben sie genauer überprüft. Das Ergebnis: Soziale Medien und Depressionen hängen zusammen. Gerade für junge Menschen, die soziale Medien stärker nutzen, steigt die Wahrscheinlichkeit, an einer Depression zu erkranken. Jugendliche Studienteilnehmer, die häufig Social-Media nutzen, hatten vermehrt depressive Verstimmungen, Gefühle von Wertlosigkeit und wiederkehrende Suizidgedanken.

Intensive Social-Media-Aktivität kann unglücklich machen

Ausschlaggebend für die negativen Gefühle, die durch die Nutzung sozialer Medien entstehen, sei insbesondere der ständige soziale Vergleich mit geschönten oder unerreichbaren Vorbildern. Der so genannte "soziale Aufwärtsvergleich" sorge dafür, ein geringeres Selbstwertgefühl zu entwickeln. Daneben nennen die Wissenschaftler den reinen Zeitaufwand als Faktor. Denn wer bis zu fünf Stunden täglich für Social-Media aufwendet, vernachlässige dafür möglicherweise persönliche Interaktionen und Aktivitäten außer Haus. Zudem könnte die ultraschnelle Interaktion mit einer reizüberfluteten virtuellen Welt zu einer Veränderung bei der Entwicklung von kognitiven Prozessen führen.

Ob allerdings Menschen depressiv werden, weil sie sehr intensiv soziale Medien nutzen oder Menschen eine depressive Veranlagung haben und aus diesem Grund tendenziell mehr in den sozialen Medien unterwegs sind, konnte bislang keine der wissenschaftlichen Untersuchungen feststellen.